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Recht auf Spiel, Freizeit und Erholung

„Mir geht´s gut!“ (Wie geht das?)
Von Monika Pergande
AWO Familien-Zentrum Villa Regenbogen
 
 

Häufig äußern die Kinder den Wunsch nach langem Spiel auf dem Außengelände sowie Ausflüge in den Wald und an den Rhein.

  • Verschiedene Freizeitangebote in der näheren Umgebung ausfindig machen
  • Pinnwand für Ideen-Sammlung anbringen
  • Interviews durchführen mit Aufnahmegerät
  • Theateraufführung
  • Neugestaltung, bzw. Umgestaltung der einiger Räume
  • Meine Idee ist, als Einstieg in das Thema: “Recht auf Ruhe, Freizeit und Erholung“ mit einem Handpuppenspiel zu beginnen.
  • Alle Kinder lieben dies und man erreicht sofort ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Die beiden Handpuppen aus dem Faustloskoffer würden sich hierfür gut eignen.
  • Der Hund = Wilder Willi (WW) und die Schnecke = Ruhiger Schneck (RS) haben zwei sehr unterschiedliche Charaktere und aus diesem Grunde auch sehr unterschiedliche Vorstellungen von Freizeitgestaltung, Ruhe und Erholung.
  • Der WW liebt es, in seiner Freizeit laut bellend herum zu toben und überall hoch zu springen, während der RS es genießt, ganz langsam und gemächlich über ein Kohlblatt zu kriechen oder sich komplett in sein Schneckenhaus zurück zu ziehen.
  • Am Ende des offenen Handpuppenspiels sollte die Frage an die Kinder gestellt werden: „Wer hat Recht? Welche Freizeitgestaltung ist die Richtige?“
  • Anschließend erfolgt eine Gesprächsrunde: „Was habt ihr beim Theaterstück gesehen, gehört? Was gefällt dem WW besonders gut und was der RS? Welches Tier hatte Recht? Was würde dir/euch gut tun?“
  • Ideensammlung: die Kinder sollen ihre Vorstellungen von Erholung und Freizeitgestaltung malen und anschließend gemeinsam auf ein großes Plakat kleben.
  • Gemeinsame Betrachtung der gemalten Bilder. Ziel ist, dass die Kinder die Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten erkennen und erfahren, dass es verschiedene, individuelle Bedürfnisse gibt.
  • Die Ideen der Kinder im Tagesablauf aufgreifen und gemeinsam mit ihnen, zum Beispiel:
  1. eine Entspannungsecke einrichten und verschiedene Utensilien, wie Pinsel und Massagebälle anbieten, sowie Traumreisen und Entspannungsmusik.
  2. einen Raum mit Matratzen, Decken Wäscheklammern, Kissen, usw. zum Höhlen bauen einrichten.
  3. Auf dem Außengelände Picknickdecken und Bilderbücher zur Verfügung stellen und viele Rückzugsmöglichkeiten ermöglichen.
  4. In der Turnhalle eine Ring- und Raufecke einrichten.
  • Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Kinder den Begriff „Freizeit“ sofort mit dem Begriff „Freizeitpark“ verknüpfen. Dieses Thema sollte in einem zweiten Handpuppenspiel aufgegriffen werden. Inhaltlich könnte der WW Freizeitmöglichkeiten nennen, die kostenpflichtig sind, wie z.B. Zoo, Kino, Freizeit- und Vergnügungsparks, Indoorspielplätze, …
  • Die Handpuppe, der RS hat die Aufgabe, mit den Kindern zu erarbeiten, dass es auch viele Angebote und Methoden gibt, die kein Geld kosten und trotzdem riesig Spaß machen. (Spielplatz, Wald, Buden bauen, Bücher anschauen, Musik machen, träumen, …)
  • Durchführung, der von den Kindern erarbeiteten kostenlosen Freizeitangebote. Diese könnten sein:
  1. verschiedene Spielplätze aufsuchen
  2. Ausflug zum Wald
  3. Ausflug zum Rhein
  4. Busfahrt (kostenfrei!) zum nächsten Ort und diesen gemeinsam erkunden
  5. Besuch einer Stadtbücherei
  6. Siehe oben
  • Alle durchgeführten Tätigkeiten sollten von den Kindern fotografiert werden. Zusätzlich könnte man die Eltern bitten, ebenfalls Fotos von ihren Freizeitaktivitäten mit der Familie zu machen und diese als zusätzliche Anregung an eine Plakatwand im Eingangsbereich hängen oder
  • Wir erstellen mit den Kindern ein Fotoalbum. (Ideen- Album für unsere Freizeit)
  • Anhand von Bildern, auf denen arbeitende Kinder dargestellt sind, das Thema: „Kinderarbeit“ besprechen und klar machen, dass Kinderarbeit verboten ist.
  • (Ich setzt voraus, dass die Kinder im Vorfeld die verschiedenen Kinderrechte bereits kennengelernt haben)
  • Im täglichen Kindergartenalltag die Kinder auffordern, verstärkt auf  die Mimik der anderen zu achten, diese ermutigen, ihre Gefühlslage zu äußern und gemeinsam zu überlegen, welche Methoden es gibt, sich „gut“,  und „erholt“ zu fühlen.
  • Faustloskoffer einbeziehen und die entsprechenden Bilder zu der aktuellen Gefühlslage der Kinder einsetzen. (Empathieförderung)
  • Abschlußpuppenspiel: Der WW und der RS erzählen von ihren Erfahrungen zum Thema: Recht auf Freizeit.
  • (Dies sollte eine Zusammenfassung der Äußerungen, Erfahrungen und gesammelten Ideen der Kinder während des gesamten Projekts beinhalten)

Dieses Projekt kann, je nachdem wie viele Ideen die Kinder einbringen, sehr umfangreich werden, zumal u.a. das Thema: Medien (Umgang mit TV, Computer, Handy) noch gar nicht berücksichtigt wurde.


Ziel des Projekts sollte sein,

  • dass die Kinder „das Kinderrecht auf Ruhe, Freizeit und Erholung“ inhaltlich selbständig erarbeiten
  • dass sie verinnerlichen, dass es verschiedene Vorstellungen und Methoden zum Thema Erholung gibt
  • dass sie wissen, dass es keine Kinderarbeit mehr geben darf
  • dass sie erfahren, dass es nicht unbedingt wichtig ist, was sie in ihrer Freizeit tun, sondern dass sie es aus freien Stücken, selbst bestimmend und ohne Verpflichtung tun und dass sie das Recht haben, sich hierfür Zeit und Raum zu schaffen, um ihre eigene, individuelle Vorstellung von Freizeit genießen zu können

Das Projekt passt gut in die internationalen AWO-Wochen um den Tag gegen Rassismus!